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Kaffeegeruch legt Großprojekt lahm — 800 Wohnungen bleiben in der Schwebe

12. Dezember 2025

Kaffeegeruch aus angrenzender Industrie stoppt Bau von 800 Wohnungen

In Hamburgs Osten sollte auf ehemaligen Sportplätzen das Wohnquartier Osterbrookhöfe mit rund 800 Wohnungen entstehen. Das Vorhaben, dessen Fertigstellung ursprünglich für 2027 geplant war, liegt seit Jahren auf Eis. Betroffene Anwohner und Bauakteure werfen der Stadt vor, sie habe die Geruchsproblematik bereits bei der Planung gekannt.

Planungsunterlagen und Kommunalakten enthielten demnach frühzeitige Hinweise auf starke Emissionen einer nahegelegenen Kaffeerösterei. Die dadurch zu erwartende Geruchsbelastung machte eine dauerhafte Wohnnutzung der Flächen aus Sicht von Gutachtern problematisch und löste Streit um zusätzliche Auflagen und technische Schutzmaßnahmen aus.

Wegen offener Fragen zu Sanierungskosten, Filtertechnik und möglichen Nachrüstpflichten stockt die Umsetzung. Investoren zögern bei unklarer Rechtslage, während die Verzögerungen Kosten steigen lassen. Für viele Hamburgerinnen und Hamburger, die auf neuen Wohnraum warten, verschärft sich die Lage durch den Stau bei fertigstellbaren Wohnungen.

Vertreter der Stadt erklären, man prüfe nun weitere Gutachten und mögliche technische Lösungen, etwa umfassende Luftfiltersysteme und bauliche Abstandslösungen. Kritik kommt aus der Bürgerschaft und der Politik: Es fehle an Klarheit darüber, warum bekannte Risiken nicht früher konsequent adressiert worden seien.

Das Scheitern des Projekts wirft grundsätzliche Fragen zur Planungskultur auf, insbesondere zur Abwägung zwischen bestehenden Gewerbenutzungen und der städtischen Wohnraumentwicklung. Gelingt keine Einigung mit dem Betreiber oder sind Nachrüstungen nicht wirtschaftlich, drohen langwierige Verhandlungen oder ein Standortwechsel für die Neubauten.

Konkrete Entscheidungen stehen noch aus. Für die Osterbrookhöfe sind nun vertiefte Emissionsmessungen, rechtliche Prüfungen und Gespräche zwischen Behörden, Unternehmen und Investoren erforderlich, bevor das Projekt wieder Fahrt aufnehmen kann.

Der Bericht stützt eine Nachricht von: abendblatt.de
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